Retter halten seit Jahren Augen offen
Der Wasserwacht bereiten die vielen Kinder, die nicht schwimmen können, groß Sorge. Die Ortsgruppe Arzberg-Marktredwitz zeichnet treue Mitglieder aus.
Arzberg/Marktredwitz – Seit 50 Jahren gibt es ein Freibad in Arzberg und ohne Frage gehört seitdem auch die Wasserwacht untrennbar dazu. Zur Jahreshauptversammlung hatte die Ortsgruppe Arzberg-Marktredwitz der Wasserretter in die Gaststätte „Kirchenwirt“ eingeladen.
Wenn es an diesem Abend einen Punkt gegeben hat, an dem man merkte, dass Rainer Huscher Vorsitzender eines Vereins mit gewachsener Tradition und treuen Mitgliedern ist, dann waren das die Ehrungen. Denn für 50 Jahre wurden Hans-Peter Ostermeier, Günther Planner und Gernot Plischke ausgezeichnet. 40 Jahre gehören Martina Kassecker und Wolfgang Röder dazu. Seit 30 Jahren sind Jasmin Ernst, Rolf und Sabine Fikenscher, Sabine Heinl, Robert Pflaum, Bernd Ritter, Martin Schmidtsdorff sowie Christian und Kathrin Geissel in der Wasserwacht aktiv. Für ein Vierteljahrhundert wurden Stephanie Wolf und Heiko Simon geehrt und Eva Meier, Felix Heinrich sowie Alexander Mönche sind seit 20 Jahren dabei.
Laut Rainer Huscher gehören der Wasserwacht 266 Mitglieder an: Nach seinen Worten gehören 26 Jungmitglieder, 30 aktive Mitglieder von 16 bis 27 Jahren, 34 aktive Mitglieder über 27 Jahre sowie 176 passive Mitglieder zur Wasserwacht. Als totalen Flop bezeichnete der Vorsitzende den Tag des Abzeichens: „Es wurden fünf Schulen und acht Kindergärten angeschrieben, leider kamen nur drei Teilnehmer und diese waren nicht aus dem eingeladenen Kreis. Wir sind ratlos, was wir noch zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit der Kinder tun sollen“. Er berichtete in diesem Zusammenhang von einem Vorfall im Mai vergangenen Jahres, in dem ein Badegast ein untergetauchtes Kleinkind im Freibad entdeckte und sofort aus dem Wasser zog. Das dreijährige Kind wurde dadurch gerettet und behielt keine Verletzungen zurück. „Das zeigt, dass an einem hochfrequentierten Badetag mindestens eine doppelte Besetzung im Bad präsent sein muss“, betonte Huscher.
Horst Engelhardt ging in seiner Funktion als Technischer Leiter und Ausbilder auf die geleisteten Dienststunden ein und führte insgesamt 712 Wach-Stunden im Freibad auf. Unter anderem sind darin 435 Stunden Badeaufsicht, 28 Stunden beim Nachtschwimmen, 150 Stunden beim Schwimmkurs und 62 Stunden Mittelbeschaffung enthalten. „Als Schwimmabzeichen wurden 33 Seepferdchen, neun Seeräuber sowie 20 Jugendschwimmabzeichen in Bronze und zwei in Silber abgenommen“, schloss Horst Engelhart.
Jugendwartin Kathrin Kraus berichtete vom letztjährigen Anschwimmen und von 19 gut besuchten Trainingstagen im Sommer. Im Winter kamen 14 Trainingstage zusammen.
Kassenwart Erwin Wührl gab seinen positiven Kassenbericht ab.
Arzbergs Bürgermeisterin Marion Stowasser-Fürbringer betonte, dass das 50. Jubiläum des Freibades sehr gut ins Arzberger Jubiläumsjahr passe. „Es ist auf jeden Fall wert, dass es ordentlich gefeiert wird“, sagte sie. Sie bedankte sich beim Verein für die Sicherheit, die er im Bad schafft und die vielen Stunden, die ehrenamtlich geleistet werden. Der Marktredwitzer Bürgermeister Horst Geißel freute sich, dass die Wasserwacht-Ortsverbände Marktredwitz und Arzberg so reibungslos und erfolgreich zusammenarbeiten. „Mir liegt das Schwimmen auch in meiner Funktion als Schulrat sehr am Herzen. Leider gibt es immer weniger Kinder, die schwimmen können“, bedauerte Geißel und wies auf die Gefahren in den Bädern hin. Allerdings seien auch viele Schwimmgruppen in den Bädern überlastet.
Karl-Heinz Scholz, Vorsitzender der Kreis-Wasserwacht, bestätigte die Worte des Marktredwitzer Bürgermeisters und bat ihn, in seiner Funktion als Schulrat unbedingt darauf hinzuwirken, dass der Schwimmunterricht wieder mehr Gewicht bekommt. Positiv sei, dass derzeit Schwimmbäder wieder vermehrt mit öffentlichen Mitteln saniert würden, um den Schwimmunterricht zu fördern, sagte Scholz. „Jedes Kind, das in einem Bad verunfallt, ist eines zu viel, behaltet mir bitte die Kinder im Auge“, lautete seine Appell an die Wasserwacht. „Aber hier sind auch die Eltern in der Pflicht, die Kinder an das Wasser zu gewöhnen“, schloss der Vorsitzende.